Sehr geehrter Herr Kimeswenger,

eigentlich wollte das BZÖ in der Krone einige Einschaltungen plazieren.
Das müssen wir nun nicht mehr tun, da Sie für unsere 0,0% Partei ohnehin immer sehr viel Werbung machen.

Zu Ihren Ausführungen über die Wirtschaftsgebarung von Parteien läßt jedoch darauf schließen, daß Sie von der Wirtschaft nicht viel Ahnung haben.
Oder haben Sie sich wegen Ihrer Farbenblindheit noch nicht gefragt, wie die anderen Parteien zu Geld kommen?

Ihre Einstufungen über schrullig, extrem, sinnvoll usw. entstammen offenbar einem extrem links gepolten Weltbild.
Das ist in der heutigen Medienlandschaft nicht weiter verwunderlich. Sie spielen im Konzert der Wahrheitsverhinderer eben Ihre schiefen Töne mit.

Dazu zitiere ich Ihnen die berühmte Aussage des John Swinton aus dem Jahre 1883:

„So etwas wie eine unabhängige Presse gibt es in Amerika nicht, außer in abgelegenen Kleinstädten auf dem Land. Ihr seid alle Sklaven. Ihr wißt es und ich weiß es. Nicht ein einziger von euch wagt es, eine ehrliche Meinung auszudrücken. Wenn ihr sie zum Ausdruck brächtet, würdet ihr schon im Voraus wissen, daß sie niemals im Druck erscheinen würde.

Ich bekomme 150 Dollar dafür bezahlt, daß ich ehrliche Meinungen aus der Zeitung heraushalte, mit der ich verbunden bin. Andere von euch bekommen ähnliche Gehälter um ähnliche Dinge zu tun. Wenn ich erlauben würde, daß in einer Ausgabe meiner Zeitung ehrliche Meinungen abgedruckt würden, wäre ich vor Ablauf von 24 Stunden wie Othello: Meine Anstellung wäre weg.

Derjenige, der so verrückt wäre, ehrliche Meinungen zu schreiben, wäre auf der Straße um einen neuen Job zu suchen. Das Geschäft des Journalisten in New York ist es, die Wahrheit zu verdrehen, unverblümt zu lügen, sie zu pervertieren, zu schmähen, zu Füßen des Mammon zu katzbuckeln und das eigene Land und Volk für sein tägliches Brot zu verkaufen, oder, was dasselbe ist, für sein Gehalt. Ihr wißt es und ich weiß es;

Was für ein Unsinn, einen Toast auf die ‚Unabhängigkeit der Presse‘ auszubringen! Wir sind Werkzeuge und Dienstleute reicher Männer hinter der Bühne. Wir sind Hampelmänner. Sie ziehen die Fäden und wir tanzen. Unsere Zeit, unsere Fähigkeiten, unser Leben, unsere Möglichkeiten sind alle das Eigentum anderer Menschen. Wir sind intellektuelle Prostituierte.“

Vielleicht berichten Sie Ihren Lesern einmal von den Zuwendungen der Regierung an die Kronen Zeitung und welche Bedingungen an diese Zuwendungen geknüpft sind.

Einen schönen, hoffentlich nicht zu nachdenklichen Tag wünscht Ihnen das 2-3 Mann-Team des BZÖ.

Karlheinz Klement

PS: Ich erlaube mir, dieses Schreiben als ein öffentliches zu behandeln.